Kennst du das? Du sitzt jemandem gegenüber und plötzlich bemerkst du, dass dein Gegenüber deine Körpersprache übernimmt. Er verschränkt die Arme wie du, lehnt sich ähnlich nach vorne oder nickt fast synchron mit dir.
Das ist kein Zufall, sondern ein uraltes Muster: Unser Gehirn ist auf soziale Bindung programmiert. Verantwortlich dafür sind sogenannte Spiegelneuronen. Sie sorgen dafür, dass wir uns, bewusst oder unbewusst, auf andere einstellen.
Dieses Spiegeln, in der Psychologie auch Mimicry genannt, signalisiert Vertrautheit und Harmonie. Wir übernehmen Haltung, Gestik und manchmal sogar den Sprachrhythmus unseres Gegenübers.
Kurz gesagt: Wenn jemand dich spiegelt, ist das eine nonverbale Art zu sagen: „Ich fühle mich wohl mit dir.“
Und genau das macht es so spannend. Denn es ist ein ziemlich klares Zeichen dafür, dass dir jemand sympathisch ist, oder dass du sympathisch wirkst.
Interessant ist auch: Spiegeln kann nicht nur unbewusst geschehen, sondern wird in vielen Bereichen gezielt eingesetzt, z. B. in Verkaufsgesprächen, Coachings oder Verhandlungen.
Wer die Körpersprache des anderen subtil übernimmt, schafft oft schneller Vertrauen und Übereinstimmung.
Das Prinzip ist tief in uns verankert. Mit Körpersprache verständigen wir uns seit etwa 6 Millionen Jahren. Mit Worten erst seit ungefähr 40.000 Jahren. Kein Wunder also, dass nonverbale Signale oft mehr über unsere wahren Gefühle verraten als jedes Wort.
Mein Tipp: Schau beim nächsten Gespräch einfach mal genauer hin. Vielleicht bemerkst du, dass dein Gegenüber sich unbewusst an dir orientiert.
Dann weißt du: Du bist dieser Person vermutlich sympathischer, als du denkst. 😉